2:1 gegen Phönix Lübeck: D/A beendet Ergebniskrise

Mit einem frühen und einem späten Tor beendet D/A die seit Wochen andauernde Ergebniskrise. Der 2:1-Sieg gegen Phönix Lübeck vor 612 Zuschauern war harte Arbeit. Ein D/A-Spieler musste sogar ins Krankenhaus.

In der 86. Minute zieht der Drochterser Stürmer Fabio Parduhn aus der Drehung ab. 2:1 für D/A. Ein spätes Siegtor nach einem kampfbetonten Spiel. D/A-Trainer Frithjof Hansen sagt nach dem Abpfiff, er „weiß um die Herzinfarkte auf der Tribüne“. Er sagt, dass es „scheißegal“ sei, wie seine Mannschaft dieses Spiel gewonnen habe. Und ihn freue, dass ein Spieler, der zuletzt mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden war, dieses Tor erzielt habe.

Bewerbung für die Startelf

Hansen wechselt Fabio Parduhn in der 73. Minute für Dennis Rosin ein. Von der Bank zu kommen, scheint in dieser Saison das Los des 27-jährigen Mittelstürmers zu sein. In zehn von 17 Spielen ist Parduhn zunächst nur zweite Wahl. „Ich bin mit dem klaren Anspruch nach Drochtersen gekommen, mehr zu spielen“, sagt Parduhn. Das späte Siegtor taugt als Bewerbung für Einsätze in der Startelf.

„Aber das Tor war vor allem geil für die ganze Mannschaft“, sagt Parduhn, der um seine Personalie gar kein Aufheben machen will. Vielmehr habe D/A endlich die lange Durststrecke beendet. „Das ist ein befreiendes Gefühl.“ Seit Ende September gewann D/A kein Spiel mehr. Sammelte nur drei Punkte in fünf Spielen. Am Sonntag beendeten ein ganz frühes und ein ganz spätes Tor die seit Wochen andauernde Ergebniskrise. D/A kletterte auf Platz fünf.

Die Stadionuhr zeigt gerade 40 Sekunden an, als Marcell Sobotta in die gefährliche Zone im Lübecker Strafraum fliegt und eine starke Flanke von Jannes Elfers artistisch veredelt. Mit seinem fünften Saisontor beschert Sobotta D/A eines der frühesten Tore der Vereinsgeschichte. „Dieses Tor haben wir unter der Woche trainiert“, verrät Sobotta.

Mohr muss ins Krankenhaus

Der frühe Treffer spielt D/A in die Karten. Die Gastgeber lassen den Ball laufen, agieren konzentriert, sie kontrollieren das Spiel. Und sie wehren sich gegen die rustikal einsteigenden Gäste aus Lübeck. Tjorve Mohr bekommt in der 17. Minute einen Schlag ins Gesicht. Mohr muss kurze Zeit später das Spielfeld verlassen. Das rechte Auge ist dick und blutunterlaufen. Mohr muss ins Krankenhaus.

Schiedsrichter Jannik Weinkauf macht eine schlechte Figur. Er verpasst den Moment, die Fouls mit entsprechenden Strafen zu ahnden. Die Gangart wird immer härter. Minütlich liegen Spieler mit schmerzverzerrten Gesichtern am Boden. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit legt sich die rüde Spielweise.

Fußball spielt nur D/A. Phönix Lübeck zerstört nur den Spielfluss. Dennoch kreieren die Hausherren Chancen. Maximilian Geißen scheitert bei Kontern in der 26. und 35. Minute. Ashton Götz schießt den Ball in der 40. Minute knapp übers Tor. Jorik Wulff bekommt in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nicht genug Druck hinter den Ball und lädt Lübecks Torwart Andrea Hoxha zu einer Flugeinlage ein.

Nach der Pause gibt D/A nach Meinung des Trainers nur 80 Prozent. Nicht die geforderten 120. „Wir hatten keine Spielkultur und haben die Zweikämpfe nicht gewonnen“, sagt Frithjof Hansen. Vor allem der Lübecker Mittelstürmer Michael Kobert bereitet den Drochtersern Probleme. Kurz nach der Pause scheitert er noch beim Abschluss. In der 58. Minute sorgt er für Stille im Kehdinger Stadion.

Chaos im D/A-Strafraum

Lübeck fährt einen schnellen Konter. Die Drochterser versuchen, den robusten Michael Kobert mit einem taktischen Foul zu stoppen, schaffen es aber nicht. Kobert trifft zum Ausgleich. D/A strahlt nicht mehr die Dominanz der ersten Halbzeit aus. Offensiv fehlen die Ideen. Im Spielaufbau hakt es. Lübeck ist an der Führung näher dran als D/A. Im Drochterser Strafraum herrscht teilweise Chaos.

Erst in der 70. Minute befreit sich D/A mit einem Konter. In Überzahl laufen die Offensivkräfte auf das Lübecker Tor zu. Alexander Neumann muss den Ball nach einem Querpass von Marcell Sobotta nur über die Linie drücken. Doch ein Abwehrbein ist noch dazwischen und blockt den Schuss. Den muss Neumann machen.

Spielerisch geht kaum etwas in der zweiten Halbzeit. Aber D/A zeigt Moral und Mentalität. Stark findet Vereinschef Rigo Gooßen, dass seine Spieler nach solch einem intensiven Spiel in der Schlussphase „noch Körner hatten“. Fabio Parduhn erlöst D/A in der 86. Minute.

Die Statistik des Spiels

  • Tore: 1:0 (1.) Sobotta, 1:1 (58.) Kobert, 2:1 (86.) Parduhn
  • SV D/A: Siefkes, Mohr (23. von der Reith), Serra, Elfers, Götz, Haut, Geißen, Sobotta (90. Kinitz), Wulff (67. Steffens), Rosin (73. Parduhn), Neumann (89. Khodabakhshian)
  • Phönix Lübeck: Hoxha, van Dijck (46. Holzmann), Vinberg (46. Lambach), Ulbricht, Kobert, Ciapa, Pingel (81. Adigo), Wurr, Stöver (46. Kisekka), Bock, Farahnak
  • Schiedsrichter: Jannik Weinkauf (Oldenburg) – Assistenten: Daniel Piotrowski (Wistedt), Andre Eikens (Meppen)
  • Zuschauer: 612
  • Nächstes Spiel: SV D/A – TSV Havelse (Sonnabend, 12. November, 17 Uhr, Kehdinger Stadion)

(Quelle: Stader Tageblatt)