Spitzenspiel unter Flutlicht an der Lübecker Lohmühle und die SV Drochtersen/Assel liefert dem Aufstiegsfavoriten einen starken Kampf. Die Belohnung fällt aber aus – auch weil D/A einen Elfmeter vergibt.
2017 konnte der VfB Lübeck das letzte Mal gegen D/A gewinnen, die Bilanz im direkten Vergleich spricht eindeutig für die Drochterser gegen den vermeintlichen Favoriten. Da verwunderte es nicht, dass Präsident Rigo Gooßen nach dem Spiel gegen Holstein Kiel II (3:3) anmerkte, dass die Lübecker „schon ein wenig zittern“ würden.
VfB-Trainer Lukas Pfeiffer betonte im Vorfeld des Spiels, dass Lübeck auch mal ein Heimspiel gegen D/A gewinnen wolle. „Wir haben in dieser Saison eine andere Sicherheit und mehr Erfahrung“, so Pfeiffer.
D/A vergibt in Lübeck schnelle Führung per Elfmeter
Das Spiel an der Lohmüle entwickelte sich vor 3688 Zuschauern sofort zu dem erwarteten Spitzenspiel, beide Mannschaften agierten spielerisch wie kämpferisch auf hohem Regionalliganiveau. Den Drochtersern gefiel sichtlich, dass sie mal wieder einen Gegner hatten, der genauso das Spiel machen wollte, statt sich hauptsächlich aufs Verteidigen zu konzentrieren.
Die Drochterser kombinierten sich in der dritten Minute schnell und sehenswert in den gegnerischen Strafraum, wo Jorik Wulff dann bei seinem Dribbling gefoult wurde. Der Elfmeterpfiff ertönte prompt. Nico von der Reith trat an und verfehlte die linke Ecke aus seiner Sicht deutlich, der Torhüter lag schon im falschen Eck.
Vielleicht hatte sich von der Reith von der lautstark pfeifenden Fankurve hinter dem Tor verunsichern lassen. In der zehnten Minute verfehlte Alexander Neumann aus zentraler Position dann deutlich das Tor, eine eigentliche Großchance für den Torjäger.
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Neumann wartet zu lange mit dem Abschluss aufs leere Tor
In der 27. Minute musste Neumann dann die Führung erzielen, der Torhüter war schon nicht mehr im Tor, doch der Stürmer wollte sich den Ball zu genau zurechtlegen und konnte letztlich in Bedrängnis nur ganz schwach abschließen, so konnte der Ball problemlos von einem Verteidiger geblockt werden – das war eine eigentliche Hundertprozentige.
Die Lübecker hatten in dem ebenbürtigen Schlagabtausch freilich auch gute Chancen, waren vor allem bei Standards gefährlich. Insgesamt hinterließ D/A aber nach 45 Minuten den gefälligeren Eindruck.
VfB Lübeck kommt mit Wucht aus der Kabine
Nach dem Seitenwechsel spielten die Lübecker in Richtung ihrer feiernden Fankurve – und sie agierten mit wesentlich mehr Wucht und drückten D/A tief in deren eigene Hälfte. Schon in der 47. Minute musste Torhüter Patrick Siefkes eine Glanzparade auspacken. Nur fünf Minuten später war Siefkes wieder gefordert, doch der mitgeeilte Tarik Gözüsirin konnte den zuvor geblockten Ball einschieben, 0:1.
Es dauerte eine Weile, bis D/A sich aus dem Klammergriff des VfB befreien konnte und selbst wieder im Spiel war. Allerdings konnten die Drochterser keine echte Torgefahr mehr entwickeln.
Lübeck in Unterzahl – Parduhn köpft an den Pfosten
In der Schlussphase musste der VfB nach einer Roten Karte in Unterzahl die knappe Führung verteidigen. In der 80. Minute hatte Stürmer Fabio Parduhn dann bei seinem Kopfball an den Pfosten Pech. D/A witterte seine Chance. Als die Drochterser in der Nachspielzeit alles nach vorne warfen, bekam Kimmo Markku Hovi den Ball an der Mittellinie zu fassen und traf ins verwaiste Tor zum 2:0-Endstand.
Die Statistik zum Spiel
Tore: 1:0 (52.) Gözüsirin, 2:0 (90.+4) Hovi
Rote Karte: Marvin Thiel (74. VfB)
VfB Lübeck: Kirschke, Kölle (46. Daube), Hauptmann, Egerer (73. Kastenhofer), Hovi, Farrona Pulido (81. Lippegaus), Grupe, Rüdiger (58. Thiel), Gözüsirin (67. Plume), Löhden, Boland
SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Serra (62. Götz), Giwah, Elfers, von der Reith, Sobotta, Haut (66. Parduhn), Geißen, Rosin (62. Steffens), Wulff, Neumann
Schiedsrichter: Florian Pötter, Assistenten Gerrit Breetholt, Florian Schwarze
Zuschauer: 3688
Nächstes Spiel: D/A – Phönix Lübeck (So., 6.11., 15 Uhr)
(Quelle: Stader Tageblatt) (Foto: T. Bornhöft)