D/A stellt medizinische Abteilung professionell auf

Ares Sanjurjo ist als Physiotherapeut und Athletiktrainer neu im D/A-Team. Der 26-jährige Spanier, der von allen kurz Fran genannt wird, hat im Trainingslager jede Menge Arbeit.

Die Liste der verletzten Spieler ist lang. Und die Liste der nicht verletzten Spieler, die vor und nach dem Training prophylaktisch behandelt werden wollen, ist ebenso lang. In einem Ferienhaus schlägt Ares Sanjurjo sein Lager auf. Dort versorgt er die Sorgenkinder. Wenn ein Training ansteht, nimmt er die Massagepritsche einfach mit auf den Sportplatz.

D/A hat in diesem Jahr seine medizinische Abteilung neu aufgestellt. Ares Sanjurjo ist als Physiotherapeut und Athletiktrainer neu im Team. Der 26-jährige Spanier hat schon die Jugend-Fußballer von Deportivo La Coruna behandelt. Die D/A-Kicker nennen ihn kurz Fran.

Analyse der körperlichen Stärken und Schwächen

Zum Start der Vorbereitung vor etwa drei Wochen testete Ares Sanjurjo die Leistungsfähigkeit jedes Spielers. Er analysierte die körperlichen Stärken und Schwächen der Fußballer und erstellte danach gemeinsam mit dem Trainerteam individuelle Trainingspläne für jeden. D/A kooperiert ab dieser Saison auch mit den Physiotherapie-Experten des Gesundheitszentrums Reinecke in Drochtersen und Himmelpforten.

Schon seit einigen Jahren arbeitet der Verein mit den Medizinern Dr. Rik van den Daele und Dr. Sebastian Philipp zusammen. Van den Daele ist für Bänder und Knochen zuständig. Philipp, Chefarzt in der Kardiologie des Elbe Klinikums in Stade und Buxtehude, für alles Internistische. Verletzt sich ein Spieler, greift der Sportliche Leiter bei D/A, Sören Behrmann, zum Telefon und bekommt in der Regel noch am gleichen Tag einen Termin bei den Mannschaftsärzten.

Kardiologische Tests sind in jedem Sommer seit einigen Jahren obligatorisch bei D/A. Spielen darf nur, wer vorher von Philipps Team untersucht wurde. EKG, Lungenfunktion, Belastungs-EKG, Ultraschall des Herzens, Blut. Im Blut kann Philipp zum Beispiel einen Vitamin-D-Mangel feststellen. Im Norden ist das aufgrund der wenig intensiven Sonneneinstrahlung gar nicht so unüblich. Entsprechend ändert der betroffene Spieler seine Ernährung. Alle Werte kommen auf den Prüfstand und werden akribisch notiert.

In der Corona-Pandemie schaut Dr. Philipp besonders genau hin. Nach Infektionen untersucht er jeden Spieler und entscheidet über den Re-Start ins Training. Die Werte der vergangenen Jahre geben Aufschluss, auf welchem Leistungsstand ein gesunder Spieler sein müsste. „Nächstes Ziel sind die Trainings- und Belastungssteuerung aus einem Guss anhand der medizinischen Werte“, sagt Philipp.

Dr. Philipp hat einen Traum: Den Aufstieg von D/A in die 3. Liga. „Und dann ein Spiel gegen den Kultclub Rot Weiss Essen“, sagt Philipp, dessen Eltern in Essen seit 40 Jahren leben. 

(Quelle: Stader Tageblatt; Bild: Berlin)