El-Saleh spielt wieder auf Ballhöhe

DROCHTERSEN. Das Datum hat er noch genau im Kopf: Es war der 23. Oktober 2018, als sich Hassan El-Saleh das Kreuzband riss. Im Training auf dem Platz in Assel. Fast genau ein Jahr später steht der Fußballer der SV Drochtersen/Assel wieder auf dem Platz.

„Wieder in Assel und in denselben Schuhen“, sagt El-Saleh und lacht. Er habe es kaum abwarten können, erzählt er, für jeden Fußballer sei diese lange Regenerationsphase bei einem Kreuzbandriss „eine Leidenszeit“. Im Abschlusstraining am Dienstag vor dem Pokalspiel gegen den Drittligisten Eintracht Braunschweig hat El-Saleh dann erfahren, dass er sogar schon wieder im Kader stehen werde. „Der Trainer hat mich schon gefragt, wann ich mich wieder bereit fühle“, hatte der Verteidiger schon einen Tag zuvor erzählt. Er sei bereit, habe er Lars Uder geantwortet. El-Saleh hat Lust und strahlt Optimismus aus.

Und so macht er sich, immer mit einem leichten Lächeln im Gesicht, erstmals seit einem Jahr wieder warm inmitten der Kollegen vor einem Spiel, dem Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig. Auch wenn er gegen Braunschweig nicht eingewechselt wird – er ist wieder da, er ist bereit. Trainer Uder hat El-Saleh aus gutem Grund in den Kader genommen. Er habe gut trainiert und die Zweikämpfe schon wieder bissig geführt, sagt Uder über den Verteidiger.

Hassan El-Saleh hatte sich nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg vor der vergangenen Saison schnell bei D/A akklimatisiert und avancierte zum Stammspieler. Zwölf Spiele bestritt er, darunter auch das letztjährige Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig, das D/A im Elfmeterschießen gewann.

Überraschende Negativserie

Die derzeitige Negativserie in der Liga ist für ihn überraschend. „Aber wir sind alle geduldig. Es werden wieder bessere Zeiten kommen“, sagt er. Hoffentlich mit ihm als Stammspieler natürlich. Die spezielle Kondition muss er sich nun im Training wieder zurückholen. Es hakt auch noch bei den koordinativen Abläufen. „Aber am Ball fühlt es sich nicht so an, als wäre ich so lange ausgefallen“, sagt El-Saleh.

Er ist optimistisch, hat keine Angst vor Rückschlägen. „Mein Bruder hatte auch einen Kreuzbandriss und bei ihm lief danach alles glatt“, sagt El-Saleh. Während der langen Verletzungspause durchlebte El-Saleh allerdings zwei negative, schlauchende Wochen. Eine MRT-Untersuchung hatte einen scheinbaren Meniskusriss ergeben. Erst der OP-Arzt gab dann unerwartet Entwarnung, als er keinen zu behebenden Meniskusriss entdeckte. „Das war ganz schlimm für den Kopf“, sagt El-Saleh bezüglich dieses vermeintlichen Rückschlags. Vergessen, abgehakt.

Die Reha hat er zuletzt in Hildesheim absolviert, dort hatte er seine Familie um sich. Gut für den Kopf. Nun ist er zurück bei seiner D/A-Familie, auch gut für den Kopf. Im August hat er eine Ausbildung im Stader Autohaus Cordes begonnen. Alles im Fluss also, El-Saleh will wieder durchstarten.

Quelle: Stader Tageblatt