REHDEN. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel wartet seit dem 23. August auf einen Sieg. Am Freitagabend trennte sich die Mannschaft von Trainer Lars Uder 1:1-Unentschieden vom BSV Rehden. So richtig weiter hilft das nach vier Niederlagen nicht.
Nach 100 Sekunden halten die Drochterser in den Waldsportstätten in Rehden kurz die Luft an. Kapitän Sören Behrmann bekommt einen Ball an den Kopf und bleibt liegen. Erst am vergangenen Sonntag musste D/A-Spieler Nico von der Reith nach einem Kopftreffer ausgewechselt werden und verbrachte zwei Tage im Krankenhaus mit einer schweren Gehirnerschütterung. Aber Behrmann schüttelt sich nach einer kurzen Behandlungspause und macht weiter.
D/A beginnt in Rehden nach vier Niederlagen in Serie sehr energisch. Leidenschaft und Zweikampfstärke, die die Mannschaft zuletzt gegen Weiche Flensburg bei der knappen 1:2-Pleite wiederfand, stimmen gegen den BSV. Auf der linken Außenbahn verteidigt nach seiner Verletzung wieder Jannes Elfers. Allein die Anwesenheit gibt D/A Sicherheit und motiviert die Kollegen. Auch wenn bei Elfers spielerisch noch nicht alles klappt.
Der BSV Rehden überzeugte in den letzten beiden Begegnungen. Am vergangenen Spieltag gewann die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus 2:0 bei Hannover 96 II, eine Woche zuvor besiegte der Club vor eigenem Publikum sogar den Titelaspiranten VfB Lübeck. Der BSV kletterte aus dem Tabellenkeller schließlich bis auf Rang neun vor.
Spielerische Finesse fehlt
Der Partie fehlt die spielerische Finesse. Unterhaltsam sind die vielen Zweikämpfe. Der Einsatz grenzt an Verbissenheit. Fußball spielen beide Mannschaften an diesem Freitag eher rustikal. Offensiv gelingt der SV D/A zunächst recht wenig. Drochtersen/Assel lässt vor dem eigenen Tor aber auch nur ungefährliche Halbchancen zu. In der 40. Minute muss D/A-Schlussmann Patrick Siefkes erstmals richtig eingreifen. Er lenkt einen Schuss von Dino Bajric mit den Fingerspitzen gerade noch so ins Toraus.
Drochtersens Dario Kovacic sucht in der 43. Minute energisch den Abschluss. Der 20-jährige Stürmer dribbelt sich durch den Rehdener Strafraum. Seinen Schuss hält Torwart Nick Borgman. Kurz vor der Pause geht der Gast doch in Führung. Jannes Wulff fällt nach einer verkorksten Abwehraktion der Ball vor die Füße. Eher ein Zufallsprodukt. Aber sein Schuss sitzt.
Ein Schuss aus der Krise?
Ein Schuss aus der Krise? Wenig später pfeift der Schiedsrichter zur Pause. Die D/A-Spieler feiern sich, motivieren sich, klatschen. Sie gehen mit breiter Brust in die Kabine.
Der Ausgleich der Gastgeber kündigt sich direkt nach Wiederanpfiff an. Anstatt den Ball in der Bedrängnis auf den benachbarten Acker zu schießen, klärt die D/A-Hintermannschaft nur halbherzig. Siefkes muss beherzt eingreifen. Er verhindert den Ausgleich. Noch. In der 52. Minute ist der Drochterser Schlussmann gegen den Foulelfmeter von Addy Waku Menga machtlos. Ein Foul von Jannes Elfers bewertete der Unparteiische als elfmeterreif.
Danach gelingt in den Offensivabteilungen beider Teams nicht mehr viel. Rehden hat mehr Ballbesitz. D/A fehlen nach vorne die zündenden Ideen.
Erstmals seit dem 28. August gehen die Kehdinger nicht als Verlierer vom Platz. „Die Mannschaft hat sich klar gefestigt gezeigt. Wir sind auf einem richtigen Weg“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Das Team habe den Aufwärtstrend aus dem Spiel gegen Weiche Flensburg fortgesetzt. „Wenn du dir in einer solchen Situation auswärts einen Punkt erarbeitest, kannst du zufrieden sein“, sagt Gooßen.
Bis der Spieltag in der Regionalliga Nord am heutigen Sonnabend und am Sonntag komplettiert wird, rangiert D/A auf Rang zehn. Das Team kann nur bis nächsten Mittwoch durchschnaufen. Dann erwartet die SV Drochtersen/Assel den Drittligisten Eintracht Braunschweig im Landespokal-Viertelfinale im Kehdinger Stadion. Noch nie hat ein Drittligist in Drochtersen ein Pflichtspiel gewonnen. Ein gutes Omen für D/A.
Die Statistik
Tore: 0:1 (45.) Wulff, 1:1 (FE., 52) Menga
BSV Rehden: Borgman, Kaffenberger (46. Weidlich), Esche, Lewald, Pasagic, Bajric, Tomic, Cyriacks (46. Menga), Krasniqi, Djumo (84. Suljevic), Mansaray
SV D/A: Siefkes, Elfers, Zeugner, Giwah, Behrmann, Rogowski, Nagel, Wulff, Edeling, Kovacic, Neumann
Schiedsrichter: Simon Rott – Assistenten: Christopher de Vries, Jannik Weibrecht
Zuschauer: 300
Nächstes Spiel: SV D/A – Eintracht Braunschweig (Landespokal-Viertelfinale, Mittwoch, 2. Oktober, 19 Uhr, Kehdinger Stadion)
Quelle: Stader Tageblatt