So will D/A nach dem Pokalfinale jubeln

DROCHTERSEN. Der Fußball-Regionalligist SV Drochtersen/Assel erwartet Pfingstmontag zum Höhepunkt der Saison 2000 Zuschauer im Stadion. Das Pokalfinale gegen den Ligarivalen SSV Jeddeloh könnte für D/A-Innenverteidiger Nikola Serra (23) ein emotionaler Moment werden.

Nikola Serra bestreitet am Pfingstmontag ab 12.30 Uhr am „Finaltag der Amateure“ sein letztes Spiel für die SV Drochtersen/Assel. Der Innenverteidiger teilte der Mannschaft am Mittwochabend mit, dass er den Verein nach dieser Saison verlassen werde. „Mein Ziel ist es, professionell Fußball zu spielen“, sagt Serra, der in der Winterpause der Saison 2015/2016 von Hannover 96 II nach Kehdingen wechselte. Konkrete Angebote scheint Serra noch nicht zu haben. Er bestreitet Probetrainingseinheiten bei höherklassigen Vereinen und will ins Profigeschäft hineinrutschen. „Ich gehe ein Risiko ein“, sagt Serra. Aber er wolle die Chance nutzen. Vielleicht sei es seine letzte. Dass er die Qualität für höherklassige Mannschaften habe, glaubt er fest. Bei D/A hingegen könne er sich sportlich nicht mehr weiterentwickeln.

„Ich bin traurig über die Entscheidung. Aber meine Ziele sehen anders aus“, sagt Nikola Serra. Und weiter: „Mein Herz hängt an D/A. Aber das ist eine Kopfentscheidung.“ Bei seinem neuen Club will Serra ein Fernstudium in Sachen Sportmanagement beginnen. In Drochtersen arbeitete Serra parallel zum Fußball im Fitnessstudio auf Krautsand, das sein Trainer Enrico Maaßen leitete.

Maaßen entwickelte Serra in den vergangenen zweieinhalb Jahren weiter. Über die Monate kämpfte sich Serra in den Kader und ist heute in der Innenverteidigung gesetzt. In dieser Saison bestritt er für D/A 29 Punktspiele und erzielte dabei zwei Tore. Auf seine Leistungen seien in den vergangenen Wochen auch andere Vereine aufmerksam geworden, sagt der 23-Jährige.

Mit Serra erhöht sich die Anzahl der Spieler, die D/A nach dieser Saison verlassen auf sieben. Auch Trainer Enrico Maaßen, der nach Rödinghausen in die Weststaffel der Regionalliga wechselt, geht. „Natürlich wird das ein emotionales Spiel“, sagt Maaßen über seinen letzten Auftritt an der Seitenlinie im Kehdinger Stadion. Aber richtig realisieren werde er seinen Abschied womöglich erst, wenn er seine Koffer packt und plötzlich abends nicht mehr in Drochtersen auf den Trainingsplatz fährt. Denn jetzt sei er noch viel zu sehr auf das Finale gegen den SSV Jeddeloh fokussiert.

Einsatz von Meikel Klee und Laurens Rogowski fraglich

Maaßen erwartet vom Gegner „eine wahnsinnig starke Offensive“. D/A stellt sich auf gefährliche Standards ein, auf ein schnelles Umkehrspiel und mit Nils Laabs auf einen robusten Stürmer im Zentrum, der in dieser Saison bereits 16 Pflichtspieltore erzielte. „Wir müssen hellwach sein“, sagt Maaßen. Hinter den Einsätzen von Meikel Klee und Laurens Rogowski stehen noch Fragezeichen. Oliver Ioannou und Finn-Patrick Gierke sind langzeitverletzt. Mit Jannes Elfers verfügt Maaßen wieder über mehr Optionen in der Offensive.

Maaßen übergibt die SV Drochtersen/Assel nach vier Jahren als Trainer nun als Tabellenzwölfter an seinen Nachfolger Lars Uder. Bei den Nachholspielen am Mittwoch lief alles gegen D/A. Norderstedt, Havelse und Lüneburg sind noch an den Drochtersern vorbeigezogen. Hätte D/A am letzten Spieltag Egestorf-Langreder geschlagen, hätten die Drochterser die Saison auf Rang acht beendet. Dennoch bezeichnet Maaßen die Platzierung als „sehr gutes Ergebnis“. D/A habe den Klassenerhalt sichergestellt und „nie wirklich unten drin gesteckt“.

D/A beendet die Spielzeit auch als Remiskönig der Liga. 14 Unentschieden stehen zu Buche. Nur drei Teams haben weniger Spiele verloren als D/A. Nur vier Mannschaften kassierten weniger Gegentore. Platz zwölf ist allerdings auch die schlechteste Platzierung seit der Regionalliga-Zugehörigkeit. Der Sieg im Pokal wäre das schönere Abschiedsgeschenk. Für Enrico Maaßen und für Nikola Serra.

Die Gewinner

Das TAGEBLATT und die SV Drochtersen/Assel haben für das Pokalfinale dreimal zwei Eintrittskarten verlost. Die Gewinner heißen Hauke Dewitz aus Drochtersen, Elke Schlichting-Reinecke aus Oldenburg und Bernhard Aipperspach aus Drochtersen. Die Tickets liegen an der Stadionkasse gegen Vorlage des Personalausweises bereit.

Drei Fragen an…

Sören Behrmann, D/A-Kapitän

Warum gewinnt D/A am Montag den Landespokal?

Weil wir ein Heimspiel in Drochtersen haben. Weil wir wissen, wie man ein Pokalfinale gewinnt. Vor zwei Jahren haben wir das schon einmal geschafft. Außerdem wollen wir den Fans und Trainer Enrico Maaßen einen schönen Abschied bereiten. Wir haben auch noch etwas gut zu machen nach der 0:1-Niederlage am letzten Spieltag gegen Germania Egestorf-Langreder.

Wer geht als Favorit ins Pokalfinale?

Wenn man auf die Tabelle schaut Jeddeloh. Aber wir gehen sehr selbstbewusst in dieses Spiel. Die Chancen stehen bei 50:50. Wir brauchen uns vor Jeddeloh nicht zu verstecken. Aber natürlich ist jeder angespannt vor solch einem Spiel des Jahres.

Ist bereits eine Feier nach dem Spiel geplant?

Das werden wir spontan machen. Vielleicht im VIP-Bereich in der Turnhalle. Wir hoffen, dass wir gewinnen und danach mit den Fans ordentlich feiern können. Die nächste Partie könnte dann im Rahmen der Auslosung der ersten Runde des DFB-Pokals erfolgen. Einen Traditionsverein zugelost zu bekommen, wäre schön. Den HSV oder St. Pauli vielleicht.

Quelle: Stader Tageblatt