DROCHTERSEN. Die SV Drochtersen/Assel hat am Sonntag gegen Altona 93 mit 2:1 gewonnen. Das war ein hartes Stück Arbeit gegen den Tabellenletzten. Ein künftiger D/A-Spieler stellte sich zwölf Minuten in seiner neuen Heimat vor.
Altonas Trainer Berkan Algan lässt Jan-Ove Edeling bis zur 78. Minute auf der Ersatzbank schmoren. Dabei hätte der 24-jährige Mittelfeldspieler seinen zukünftigen Club gerne etwas länger unter Wettkampfbedingungen erlebt. Seit einigen Wochen steht Edelings Wechsel zur SV Drochtersen/Assel fest. „Ich habe früh mit Enrico Maaßen telefoniert. Er hat eine klare Idee. Das war sehr interessant“, sagt Edeling, der in der kommenden Saison nun Maaßen als D/A-Trainer nicht mehr erleben wird, dafür aber Lars Uder. Auch auf den neuen Mann freue er sich.
Zwei schwierige Jahre hat Edeling, der aus Celle stammt, hinter sich. In der Regionalliga Nordost wurde er mit der TSG Neustrelitz in der Saison 2016/17 Tabellenletzter. Mit Altona 93 steht der Abstieg in die Oberliga in der aktuellen Saison kurz bevor. Für die Hamburger erzielte Edeling bei 23 Einsätzen bislang vier Tore. „Ich habe nochmal richtig Bock auf Fußball“, sagt Edeling. Und Drochtersen sei eine „coole Truppe“, im Kehdinger Stadion herrsche eine „geile Atmosphäre“.
D/A und Altona 93 liefern sich am Sonntag einen zähen Kick. Dabei kreieren die Gastgeber allerdings die besseren Chancen. In Minute sechs lässt sich Alexander Neumann im Strafraum noch abdrängen und scheitert an Torwart Tobias Grubba. Fünf Minuten später sucht Jasper Gooßen den Abschluss und kann Grubba nicht überwinden.
Hausherren mit Halbchancen
D/A muss das Spiel machen gegen den Tabellenletzten. Das fällt ob des sonst so defensiven Systems schwer. Die Hausherren erspielen sich im Verlauf der ersten Halbzeit lediglich Halbchancen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff hat Gooßen die Führung auf dem Fuß. Erneut findet er in Grubba seinen Meister. Eine artistische Seitfallzieher-Einlage von Neumann sieht zwar hübsch aus, bringt aber nichts.
Nach Wiederanpfiff ist D/A sofort hellwach. Gooßen wird im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelt Nico Mau in der 47. Minute. Nur fünf Minuten später wird der Torschütze zum Unglücksraben. Mau rutscht in eine Flanke und fälscht den Ball für Philipp Kühn unhaltbar ins eigene Tor ab.
Danach verflacht die Partie. D/A fehlt der kreative Moment. Die Zuschauer auf der Tribüne werden ungeduldig und ungehalten aufgrund des schleppenden Tempos und der fehlenden Präzision gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der Regionalliga Nord. Erst in der Schlussphase agieren die Gastgeber endlich offensiver. Prompt kommt D/A zu Möglichkeiten. Gooßen trifft nach 78 Minuten nur den Innenpfosten und verpasst im nächsten Angriff die erneute Führung. Anstatt selbst zu schießen, legt er auf Neumann ab. Die Möglichkeit verpufft.
Serra schiebt ein
„Technische Unzulänglichkeiten und viele leichte Ballverluste“, ärgern D/A-Trainer Enrico Maaßen. Die Effektivität vor dem Tor muss Drochtersen in dieser Saison erst noch für sich entdecken. „Aber irgendwann kommt dann auch die Müdigkeit“, sagt Maaßen. Die englischen Wochen hinterlassen Spuren. Aber das Anrennen in der Schlussphase lohnt sich. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankt Erdogan Pini auf Sören Behrmann. Der legt stark ab auf Nikola Serra, der in der 89. Minute in Ruhe einschieben kann. Enrico Maaßen hatte Behrmann kurz vor dem Tor eingewechselt, weil er auf dessen Kopfballstärke baut, ob als Vollstrecker oder Vorlagengeber. „Das Team ackert bis zum Ende“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen nach dem Abpfiff. Wie eigentlich immer in dieser Saison. Die ob des Fehlens des spielerischen Glanzes unzufrieden dreinblickenden Zuschauer sollten das honorieren. Am Ende klatschen sie wieder.
Die Statistik
Tore:1:0 (48., FE) Mau, 1:1 (52. ET) Mau, 2:1 (88.) Serra.
SV Drochtersen/Assel: Kühn, Serra, Fiks (73. Behrmann), Rogowski, Klee, Grahle, Winkelmann, Mau, Zöpfgen (46. Nagel), Neumann (83. Pini), Gooßen.
Altona 93: Grubba, Siebert, Novotny, Barinovs, Holz, Sachs, Wachowski (63. Correia Cá), Balde (78. Edeling), Brisevac, Hacker, Akoteng-Bonsrah (31. Schultz).
Schiedsrichter: Mario Birnstiel – Assistenten: Julian Lüddecke und Dominic Schleicher
Zuschauer: 618
Nächstes Spiel:VfL Wolfsburg II – SV Drochtersen/Assel (Mittwoch, 18. April, 14 Uhr).
Quelle: Stader Tageblatt