Behrmann klebt das Pech am Fuß

BRAUNSCHWEIG. Nach sieben ungeschlagenen Spielen hat es den Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel Freitag bei Eintracht Braunschweig II erwischt. Per Freistoß erzielte Eros Dacaj den Treffer zum 0:1. Das ist nicht die einzige schlechte Nachricht.

D/A-Kapitän Sören Behrmann klebt das Pech buchstäblich am Fuß. Nach fast siebenwöchiger Verletzungspause stand Behrmann am Freitag wieder erstmals in der Startelf der ersten Mannschaft. Trainer Enrico Maaßen beorderte ihn auf die Rechtsaußenposition, die sonst der an einer Gürtelrose erkrankte Meikel Klee bekleidet. 40 Minuten lang zeigte Behrmann bei seinem Comeback eine gute Leistung. Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Nach einem Zweikampf fiel ein Braunschweiger Spieler unglücklich auf den Drochterser Kapitän. Es soll im Fuß geknackt haben, sagte Behrmann. Der 26-Jährige musste raus. Gestützt humpelte er in die Kabine und später traurig in den Mannschaftsbus. Wie schwerwiegend die Verletzung ist, soll jetzt die ärztliche Untersuchung ergeben.

Grahle mit ordentlichem Comeback

Für Pechvogel Behrmann brachte Maaßen kurz vor der Halbzeit Matti Grahle. Der 23-Jährige trat zuletzt vor mehr als einem halben Jahr ernsthaft gegen den Ball. Nach seiner Patellasehnenverletzung sehnte der Verteidiger sein sportliches Comeback herbei und spielte gegen Braunschweig auf der rechten Seite 50 Minuten lang ordentlich.

D/A und Braunschweig begegneten sich 90 Minuten lang auf Augenhöhe. Die Bundesliga-Reserve spielte viel besser, als es Tabellenplatz 14 vermuten ließ. Die Partie spielte sich vornehmlich zwischen den Strafräumen ab. In dieser Zone jedoch kämpften die Spieler um jeden Quadratzentimeter Boden. Zwingende Möglichkeiten konnten die 170 Zuschauer an einer Hand abzählen.

Die Partie hätte womöglich einen anderen Verlauf genommen, wenn D/A-Stürmer Alexander Neumann in der 23. Minute getroffen hätte. Wie bereits bei seinem Tor zum 2:0 am vergangenen Wochenende gegen Lupo Martini Wolfsburg nahm er eine Vorlage volley. Florian Nagel hatte Neumann mit einem gefühlvollen Heber über die Abwehrkette in Szene gesetzt. Bei Neumanns Schuss aus vier Metern riss Braunschweigs Torwart Marcel Engelhardt im letzten Moment die Hand hoch und lenkte den Ball über die Torauslinie. „Das war eine außergewöhnliche Parade“, sagt Enrico Maaßen.

Gooßen: „Ein typisches 0:0“

Die Drochterser übernahmen in der zweiten Halbzeit die Kontrolle über die Partie. „Eigentlich ein typisches 0:0-Spiel“, sagt D/A-Präsident Rigo Gooßen. Aber Eros Dacaj hatte in der 85. Minute etwas dagegen. Sein Freistoß hat das Zeug zum schönsten Tor des Spieltages. Mit einer unglaublichen Flugkurve hob sich der Ball über die Mauer und senkte sich in die untere Ecke. D/A-Torwart Patrick Siefkes sah den Ball spät und hatte letztendlich keine Abwehrchance.

Wenige Augenblicke vor dem Gegentreffer hatte Drochtersens Marius Winkelmann die Führung auf dem Fuß. Wenige Minuten nach dem 0:1 scheiterte Alexander Neumann in aussichtsreicher Position. „Heute fehlte uns das Quäntchen Spielglück“, sagt Enrico Maaßen.

Es sei ärgerlich, so zu verlieren, gibt der Trainer zu Protokoll. Die erste Niederlage nach acht Spielen werde seine Mannschaft aber nicht aus der Bahn werfen. Die Einstellung habe ihm gefallen. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft“, sagt Maaßen.

Der Coach blickte nach dem Spiel in traurige Gesichter. In der Umkleidekabine herrschte Totenstille. Die SV Drochtersen/Assel hat die Chance verpasst, in der Regionalliga-Tabelle noch ein oder zwei Plätze nach oben zu klettern. Vor dem Rest des Spieltags belegt D/A nun Rang sieben.

Bereits am heutigen Sonnabend wollen die Kehdinger wieder lachen. Sören Behrmann und Oliver Ioannou haben den traditionellen Mannschaftsabend in Hamburg organisiert. Fast schon Kultstatus hat das gemeinsame Essen beim Brasilianer. „Wir lassen uns die Party nicht verderben“, sagt Enrico Maaßen.

Die Statistik

Tor: 1:0 (85.) Dacaj

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Behrmann (40. Grahle), Zöpfgen, Mau, Wolk, Gierke, Winkelmann, Ioannou, Nagel, Gooßen, Neumann.

Zuschauer: 170

Nächstes Spiel: SV Drochtersen/Assel – ETSV Weiche Flensburg (So., 20. November, 14 Uhr Kehdinger Stadion)

Quelle: Stader Tageblatt